Raclette – geht das auch gesund? + Rezept-Tipps

Raclette
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Hat man sich endlich für den Kauf eines Raclettes entschieden, geht meist das große Grübeln los: Bei Raclette denken die meisten an fetthaltiges, üppiges Schlemmen und einen Stein im Magen. Doch das muss nicht sein – denn gesundes Raclette geht auch. Mit ein paar Tricks kannst du deine Raclettepfännchen kalorienbewusst genießen ohne auf das Wesentliche zu verzichten. In diesem Artikel möchten wir dir Ideen und Tricks zur Zubereitung und zu den Zutaten vorstellen, mit denen du den nächsten Raclette-Abend ohne Stein im Magen und schlechtem Gewissen überstehst. Auch die tierfreie Alternative wird in diesem Artikel vorgestellt. Dies kann für bewusst gesund lebende Menschen ebenfalls sehr interessant sein.

Also kann Raclette gesund sein? Ja, kann es!

Der Käse macht‘s

Der Käse ist das A und O beim Schweizer Nationalgericht. Beim Raclette auf ihn zu verzichten fällt schwer, denn dann ist Raclette kein richtiges Raclette mehr. Man kann den Käse allerdings reduzieren. Den Raclettekäse einfach an der Käsetheke dünner schneiden lassen und die Scheiben nicht nur halbieren, sondern dritteln. Das reicht vollkommen für ein Raclettepfännchen aus und so kann auch etwas kalorien- und fettarmer geschlemmt werden.

Der sogenannte Raclettekäse ist ein leicht schmelzender Halbhartkäse der Vollfett- oder Rahmstufe. Ohne auf die genaue Zusammensetzung zu schauen wird hier schon klar, dass es sich bei dieser Käsesorte um ein Schwergewicht handelt. Der Fettgehalt beträgt zwischen 30 und 40 %. Das ist ein ordentlicher Fettanteil, wenn man bedenkt, dass pro Person ca. 200 g Käse gerechnet werden können.

Der Käse sollte sehr dünn geschnitten werden, ganz nach der Devise: „dünnere Scheiben, weniger Kalorien und Fett“. Auch kann der sehr fette Raclettekäse durch Alternativen ergänzt werden. Ganz ersetzen möchte man ihn nicht. Fettarmer Mozzarella ist hier eine sehr gute Alternative. Der Käse schmilzt auch in der fettreduzierten Variante sehr gut. Es können auch andere Käsesorten verwendet werden. Ganz nach deinem Geschmack.

Eine weitere Möglichkeit ist es außerdem, nicht jedes Pfännchen mit Käse zu befüllen. Eine gemischte Gemüsepfanne oder ein schnelles Chilli sin/con Carne benötigt keinen Käse. So kann wie gewohnt jedes Pfännchen individuell gestaltet werden. Mal mit einer dünneren, kleineren Scheibe Käse, mal mit Gemüse oder Obst, ganz ohne Raclettekäse oder mit einer kalorienbewussteren Alternative.

Raclette für Vegetarier und Veganer

Die meisten Käsesorten enthalten tierischen Lab und sind daher nicht für Vegetarier geeignet. So auch der herkömmliche Raclettekäse. Eine labfreie Alternative ist schwer zu finden. Und auch für Veganer gestaltet sich das Raclette anders als gewohnt. Doch auch sie kommen mit den richtigen Zutaten auf ihre Kosten und können so gesünder und bewusster schlemmen.

Raclette für Veganer

Veganer essen keinerlei tierische Produkte, daher muss für sie eine Alternative zum herkömmlichen Käse gefunden werden. Auf dem Markt werden immer mehr vegane Ersatzprodukte angeboten, darunter auch veganer Raclettekäse. Eine weitere Möglichkeit ist der Hefeschmelz. Dieser kann einfach selbst hergestellt werden und bildet eine beliebte und fettarme Alternative zum Käse.

Eine weitere Möglichkeit ist die Cashewcreme, die zum überbacken verwendet wird. Diese schmilzt auf den anderen Zutaten im Pfännchen und wird sogar leicht braun. Auch sie kann simpel hergestellt werden. Dazu nimmst du einen Becher Cashewkerne und weichst sie im gleichen Teil Wasser über Nacht ein. Die entstandene Masse kann anschließend püriert und gewürzt werden. Um für Raclette eine gute Konsistenz zu bekommen, kann die Wassermenge etwas reduziert werden. So wird die Masse noch cremiger.

Rezept für Hefeschmelz:

  • 80 g pflanzliche Margarine
  • 50 g Mehl
  • 300 ml Wasser
  • 2 TL Senf
  • 2 TL Salz
  • 50 g Hefeflocken

Margarine schmelzen und mit Mehl mischen. Zu einem glatten Teig verrühren. Wasser hinzufügen und köcheln lassen bis die Masse dickflüssig ist. Mit Senf, Salz und Hefeflocken vermengen und nochmal kurz aufkochen.

Raclette für Vegetarier

Der Raclettekäse ist wie die meisten Käsesorten mit Lab versetzt, dass aus dem Magen von Kälbern gewonnen wird. Daher ist Käse mit natürlichem Lab nicht vegetarisch.
Eine Alternative zum natürlichen Lab zu finden ist schwierig. Es gibt zwar mikrobiellen Lab, doch ist häufig nicht klar ob der Käse mit natürlichem oder künstlich hergestelltem Lab versehen ist. Das macht es dem Vegetarier schwer. Lab ist lediglich als Produktionshilfsstoff eingestuft und muss daher auf der Verpackung nicht gekennzeichnet sein. Die einfachste Möglichkeit ist es dem Hersteller eine Produktanfrage zu stellen um herauszufinden, ob sich tierischer Lab im Käse befindet.

Ansonsten kann der Vegetarier auf vegane Alternativen zurückgreifen. Diese sind garantiert ohne tierische Inhaltsstoffe und mit gutem Gewissen zu genießen.

Die selbstgemachten veganen Käsealternativen sind häufig etwas gesünder und können besser portioniert werden. Beim veganen Käse muss jedoch noch angemerkt werden, dass dieser sehr häufig auch mit künstlichen Inhaltsstoffen versehen ist um die Konsistenz, den Geschmack und das Aussehen dem „echten“ Käse anzugleichen. Ob dies dann gesünder ist sollte jeder für sich selbst entscheiden.

Gesunde Zutaten

Wer Raclette gesund und kalorienbewusst genießen möchte sollte neben dem Käse auch besonders auf die anderen Zutaten achten. Hier steckt der Teufel im Detail. Besonders fetthaltige Soßen und ballaststoffarme Beilagen wie Weißbrot sind echte Kalorienbomben. Deshalb sollte auf frische und gesunde Zutaten wert gelegt werden.

Welche Zutaten sind sehr gut geeignet?

Vor allem frisches Gemüse wie Pilze, Paprika, Tomaten, Zwiebelringe, Bohnen, Linsen, Erbsen, Brokkoli- und Blumenkohlröschen, Zucchini, Kürbis, Kohlrabi und Mais sind zu empfehlen. Man kann dabei auf Dosen zurückgreifen, frisch ist das Gemüse jedoch besser. Aus der Dose ist es häufig mit zusätzlichem Zucker, Salz oder Konservierungsstoffen versetzt.

Auch verschiedene Früchte werden gerne angeboten. Hier ist frisches Obst besser als konserviertes, da dieses meist noch zusätzlich gezuckert ist. Frische Früchte wie Äpfel und Bananen werden jedoch schnell braun und sind dann nicht mehr sehr appetitlich. Mit ein wenig Zitronensaft kann hier entgegengewirkt werden. Das gibt noch einen zusätzlichen Frischekick.
Kräuter dürfen an dieser Stelle nicht vergessen werden. Sie stellen zu fetten Soßen und viel Salz ebenso eine Alternative dar, wie leichte Dips und Cremes. Egal ob Tzatziki, Kräuterquark, Gemüsechutneys oder leichte Joghurtsoßen; hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Hauptsache leicht, frisch und lecker.

Beim Fleisch solltest du auf mageres Hühner- oder Putenfleisch zurückgreifen. Beim Fisch empfiehlt sich Zander. Wer auf kleine Frikadellen nicht ganz verzichten kann, kann die etwas teurere Variante des fettarmen Tatars wählen. Außerdem können auch Garnelen gebraten werden. Hierfür eignet sich vor allem ein Raclette-Grill mit Steinplatte zum Braten. Es ist keine Zugabe von Öl nötig und das Fleisch, der Fisch und das Gemüse erhält eine sehr hohe Grillqualität.

Davon sollten kalorienbewusste Genießer lieber die Finger lassen

Wer beim Raclette auf Kalorien achten möchte sollte von diesen Zutaten die Finger lassen bzw. nicht allzu viel davon essen.
Besonders sehr fetthaltige Wurst, wie Bratwurst, Salami, aber auch Schweinebauch und Frikadellen aus Schweinefleisch sind nicht ideal für eine gesunde Ernährung. Auch auf Kaltwasserfisch (Lachs, Makrele) sollte verzichtet werden.

Die wirklichen Kalorienbomben sind vor allem die Soßen. Diese gehören jedoch zu einem Raclette. Auf sie will man nicht verzichten. Doch zu fetthaltigen Soßen können Alternativen geschaffen werden. Leichte Joghurtsoßen, Marinaden oder Quarkdips können ebenso zum Raclette gereicht werden wie fruchtig-würzige Chutneys.

Weißbrot kann durch ballaststoffreiches Vollkornbrot ersetzt werden und als Beilage können frische, leichte Salate und Rohkostplatten mit leckerem Dips gereicht werden. So bildet das Gemüse einen Hauptbestandteil und kann als sättigende und gesunde Beilage gesehen werden. Und wer zusätzlich zu den Pfännchen noch Salat isst, ist schneller satt.

Tipp: Das Kreieren und Garnieren macht viel Spaß und der hält länger an, wenn man sich dabei Zeit lässt. Vermeide es also zu hastig zu essen und bereite dir erst wieder ein neues Pfännchen zu, wenn das letzte verspeist ist. So vermeidest du zu viel zu essen und das Sättigungsgefühl setzt eher ein.

Raclette geht auch sehr gut als Low Carb Variante. Du verzichtest einfach auf das Brot und die Kartoffeln und andere Kohlenhydrate. Greift dabei trotzdem lieber zu Gemüse und fettarmem Fleisch als zu fettiger Salami und in Zucker eingelegte Früchte.

Zusammengefasst: Eine gesunde Alternative zum konventionellen Raclette

Raclette muss nicht immer fettig und ungesund sein. Mit der richtigen Auswahl an Lebensmitteln und dem Einsparen von Käse kann Raclette durchaus gesund sein. Dabei kommen sowohl Fleischesser, wie auch Veganer und Vegetarier auf ihre Kosten.

Besonders beim Reduzieren des Käses können Kalorien gespart werden, wenn dieser sehr dünn geschnitten wird. Aber auch die anderen Zutaten und Beilagen müssen richtig gewählt sein um einem gesunden Raclette nicht im Wege zu stehen. Gemüse, frisches Obst und vor allem leichte, fettarme Soßen sind hier das Stichwort. Einfach alles etwas fettarmer und leichter einkaufen; bei Fleisch, wie auch bei Fisch und Wurst zur mageren Alternative greifen.

Putenfleisch anstatt Ente oder Schwein, Zander statt Lachs und Kassler statt fettiger Salami.
So gelingt auch ein gesünderes Racletteessen ohne schlechtes Gewissen und Stein im Magen.

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